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    OLIVEN AUF KRETA

 

Der Olivenbaum gilt seit biblischen Zeiten als Zeichen des Friedens, denn er brachte den Menschen Wohlstand. Der Bibel nach war die Ölfrucht den Juden verhießen. Die Taube, die nach der Sintflut mit einem Olivenzweig im Schnabel zur Arche Noah zurückkehrte, wurde das Friedenssymbol schlechthin. Auch auf der Flagge der Uno ist ein Olivenzweig abgebildet.

In der Antike galt der Olivenbaum als heilig. An zahlreichen Orten war es verboten ihn zu fällen. Einer Sage zufolge gab es einen Wettstreit um die attische Halbinsel, zwischen Poseidon und Pallas Athene, Zeus Lieblingstochter. Die eulenäugige Göttin der Weisheit, Künste und Wissenschaften, des Handwerks und des Krieges und Friedens übergab den Anwohnern einen Ölbaum, den heiligen Baum der Kreter, das Symbol für Frieden und Wohlstand. Poseidon, Herrscher über das Meer und das delphische Orakel, der wichtigsten Kultstätte des antiken Griechenlands, schenkte den Bewohnern ein heiliges Pferd, sein Symbol der Kraft. Pallas Athene gewann den Wettstreit, gab der Stadt ihren Namen Athen und fortan wurde der Olivenbaum an den Hügeln der Akropolis angebaut. So wurde der Kranz aus Olivenzweigen ein Zeichen des höchsten Verdienstes und später der Siegerpreis bei den olympischen Spielen.

Etwa 4000 v. Chr. wurden in Syrien und auf Kreta bereits die ersten Ölbäume kultiviert. Die vier wichtigsten Olivenölproduzenten der Welt sind heute Syrien, Griechenland, Spanien und Italien. Sie erstellen achtzig Prozent der Weltproduktion. Zehn Prozent der kretischen Erträge werden auf der Insel selbst verbraucht, der Rest wird in Griechenland und im Ausland abgesetzt.

 

Die meisten der kretischen Ölbäume sind von der Sorte Koroneiki, die fast jedes Jahr kleine, aber dafür sehr viele Früchte trägt. Weitere Sorten, wie Ladolia oder Psilolia, sieht man auf Kreta so gut wie nicht. Der immergrüne Olivenbaum kann bis zu 20 Metern hoch werden. Das ist jedoch äußerst selten. Die kleinsten Olivenbäume sind die wilden Oliven und je krummer und knorriger und verwachsener ein solcher Baum ist, desto besser ist sein Ertrag. Olivenbäume brauchen viel Zeit zum Wachstum und können mehrere hundert Jahre alt werden. Sehr selten gibt es sogar Bäume, die bereits über tausend Jahre alt sind.

Von April bis Juni bilden Olivenbäume Blüten, aus denen sie dann Früchte bilden. Die Bäume sind selbstbefruchtend, ihre Befruchtung findet über den Wind statt. Von der Jungpflanze bis zum ersten Ertrag dauert es oft sieben Jahre, mitunter kann dies auch bis zu fünfzehn Jahren dauern. Der Ertragshöhepunkt liegt im Durchschnitt bei circa zwanzig Jahren. Die Erträge, die ein Olivenbaum bringt, schwanken in einem zweijährigen Rhythmus. Je nach Region wird ab Mitte Oktober, teilweise bis in den März hinein, geerntet. Dann erst haben die Früchte genug Öl gebildet. Gut gepflegte Bäume ergeben in der Regel einen Ertrag von acht bis zehn Kilo pro Jahr.

Bewässert wird im Frühjahr, am meisten verbreitet sind Tropfleitungssysteme, Schlauchsysteme mit kleinen Verteilern. Der Fruchtschnitt muss jedes Jahr, während der Ernte, oder zu Beginn des Frühjahrs gemacht werden, um die Bäume klein und ertragreich zu halten. Ein weiterer Schnitt, der Erneuerungsschnitt, wird nur gemacht, um alte und hohe Bäume wieder mehr Erträge bilden zu lassen. Vor allem die Olivenfliege ist eine Plage, der man jedoch mit biologischen Mitteln begegnen kann.

Schon immer wurden die Oliven vom Baum geschlagen und fielen auf Netze, aus Leinen oder Kunststoff, die unter den Bäumen ausgebreitet wurden. Besonders in den Bergregionen und bei hohen Bäumen legten die Bauern lediglich Netze unter den Bäumen aus. Anschließend werden die eingesammelten Oliven, unter fließendem Wasser, von Ästen und Dreck befreit. Nach der Ernte werden die Früchte sortiert, in Jutesäcke gefüllt und zur Ölmühle gebracht. Um Staunässe zu verhindern werden sie dort nur kurz und gut belüftet gelagert und dann direkt verarbeitet. Die kretischen Bauern und Landwirtschaftsgenossenschaften sind regional, in größeren Vereinigungen, organisiert. Diese Vereinigungen unterstützten ihre Mitglieder bei technischen Fragen und bei der Beschaffung von Material. Sie besitzen die Ölverarbeitungsanlagen, Lagerräume und Abfüllanlagen und führen die Einzelhandelsgeschäfte.  

Die Menschen auf der Insel Kreta haben eine über dem europäischen Durchschnitt liegende Lebenserwartung, was Wissenschaftler besonders ihrer Ernährung zuschreiben. Extra Natives Olivenöl ist, wegen seines hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren, sehr gehaltvoll und gesund. Es gibt kaum ein kretisches Gericht in dem Olivenöl nicht vorkommt.

 

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