Autonomie und Vereinigung mit Griechenland (1898‒1913)

 

Von 1898 bis 1913 wurde Kreta autonom. Durch den geschlossenen Friedensvertrag wurde die Insel internationales Protektorat und Prinz Georg von Griechenland bis 1906 Gouverneur von Kreta. 1899 wurde die erste kretische Staatsverfassung bekannt gegeben und die erste kretische Regierung gebildet. Eleftherios Venizelos wurde Justizminister. 1905 kam es zum kretischen Aufstand wegen einer gewünschten schnellen Vereinigung Kretas mit Griechenland. 1913 verzichtete der türkische Sultan auf Kreta. Eleftherios Venizelos, ein Verfechter der Republik, erreichte als griechischer Premierminister unter König Konstantin die Vereinigung Kretas mit Griechenland. Am Fort Frikas, in der damaligen kretischen Hauptstadt Chania, hisste Eleftherios Venizelos 1913 offiziell die griechische Flagge. Seitdem gehört Kreta zu Griechenland.

 

1919‒1922 führte Venizelos den griechisch-türkischen Krieg zur Errichtung Großgriechenlands gegen die Türkei. Der von ihm begonnene Krieg gegen die Türken endete in einer Katastrophe. In den zwanziger Jahren kam es durch den Friedensvertrag von Lausanne zu einem Exodus von anderthalb Millionen Griechen aus Kleinasien nach Griechenland. Über eine halbe Million Türken und Muslime wurden in die Türkei umgesiedelt. Innenpolitisch setzte er Reformen in vielen Bereichen durch. 1920 verlor er die Wahl und emigrierte nach Frankreich. Am Ende seiner letzten Amtsperiode trat er 1933 zurück. Nachdem er Opfer mehrerer Attentate wurde, flüchtete er erneut nach Frankreich, wo er starb. Straßen und Plätze tragen seinen Namen. Sein Kopf ziert die griechische 50-Cent-Münze. Eleftheria heißt Freiheit.